Ilja Ehrenburg hatte früh in verschiedenen Ländern Erfahrungen mit dem Faschismus gemacht. Bereits 1935 hatte er den ersten Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur gegen den Faschismus mit organisiert; der zweite fand 1937 in Spanien statt. Als 1936 faschistische spanische Militärs gegen die demokratisch gewählte Volksfrontregierung geputscht hatten und hauptsächlich von Italien und Deutschland unterstützt wurden, war Ehrenburg noch ohne Korrespondentenauftrag sofort nach Spanien gereist. >>... als die großen, führenden und gut organisierten Völker sich eins nach dem anderen zur Kapitulation vor dem Faschismus anschickten, nahm das spanische Volk den ungleichen Kampf auf<<, schrieb er später. Zusammen mit vielen linken Intellektuellen seiner Zeit war er fast ununterbrochen vor Ort und an der Seite derer, die der Volksfrontregierung halfen. Eine Kompanie in Barcelona trug den Namen >>Zenturie Ilja Ehrenburg<<. Ehrenburg schrieb für die Zeitung >>Iswestija<< – in Spanien erhielt sein journalistisches Talent seine endgültige Prägung - und fuhr mit einem Filmvorführgerät und einer Druckerpresse für Zeitungen und Flugblätter über Land. Mit viel Sympathie berichtete er über die verschiedensten Kräfte der Volksfront. Seine Gedichte aus Spanien werden zu seinen besten gezählt.
Über den Referenten und Lesenden:
Victor Grossman ist gebürtiger US-Amerikaner und Jude. Auf einer Kundgebung in Boston hat er Ilja Ehrenburg selbst erlebt. 1952 war Grossman als US-Soldat in Bayern stationiert, desertierte und kam in die DDR. In Leipzig studierte er Journalistik. Er arbeitete im Verlag Volk und Welt und in der Akademie der Künste, schrieb für Presse und Rundfunk, hielt Vorträge und übersetzte. Über den Spanischen Bürgerkrieg hat Victor Grossman die Dokumentation >>Madrid – Du Wunderbare<< verfasst. In Rostock liest er aus Texten von Ilja Ehrenburg.
Der Abend beginnt mit Informationen über die Arbeit der Initiative Ilja Ehrenburg, nach Vortrag und Lesung laden wir zur Diskussion ein.
Donnerstag, 31. Januar, um 20.15 Uhr
Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, Rostock
Eintritt: frei (Spende erbeten)