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1. September, 22. Juni - die Jahrestage mahnen uns! Kein Krieg mehr von deutschem Boden! Bundeswehr raus aus Afghanistan!

Es ist der 1. September und wir würden gern vom Frieden reden, aber wir stehen offensichtlich vor dem nächsten großen Krieg. Die poetisch als >Rebellen< verklärten oppositionellen Bewaffneten in dem öl- und wasserreichen, sozial starken, aber politisch schwachen Libyen brauchen >Hilfe<. Gut, dass es die >Rebellen< gibt! Militärische Interventionen sind seit den Lügen des Irakkrieges nicht mehr ganz so einfach durchzuführen. Die NATO hat die >Rebellen< mit Waffen ausgerüstet, sie trainiert und ihnen den Weg nach Tripolis freigebombt. Die UNO hat ihr willig sekundiert. Die >Rebellen< haben sich dort gegenseitig fotografiert und wehrlose Gefangene in Fesseln erschossen. Tagelang haben sie weder die Kontrolle über die Hauptstadt noch auch nur über Gaddafis Anwesen gewonnen, von der Kontrolle über nennenswerte Landesteile einmal ganz abgesehen. Einige Politiker und Militärs bekommen langsam Gänsehaut beim Blick auf ihre Verbündeten im >neuen Libyen<. Ihre Führer haben beste Kontakte zu führenden NATO-Staaten, sie fordern jeden Tag etwas anderes – jetzt gerade einmal weitere militärische Unterstützung. Aber wer unterstützt hier eigentlich wen? Diese Frage werden wir auf unserer Kundgebung stellen. Ebenso werden wir danach fragen, wer von den deutschen Kriegsparteien, von Grünen bis CDU, am lautesten über die neue deutsche außenpolitische Unberechenbarkeit lamentiert und den Einsatz der Bundeswehr in Libyen fordert – wohl wissend, dass die Bundesrepublik bereits logistische Unterstützung geleistet hat und Bundeswehrsoldaten vor Ort an der Auswahl von Bombenzielen beteiligt waren.

 
Afghanistan ist bereits zerstört. Sollen die nächsten Monate im Zeichen einer Fortsetzung der bundesdeutschen Kriegsbeteiligung stehen, wie wir sie aus Afghanistan kennen? Wir sagen nein: zu weiteren deutschen Soldaten in Afghanistan, zur Einmischung in Libyen und zur Beteiligung an einem Wirtschaftsboykott gegen Syrien, der >weichen< Vorstufe der Intervention. Wir erheben unsere Stimme gegen alle, die Krieg als Sicherheitspolitik bezeichnen und unter diesem Deckmantel die Region weiter aufrüsten, für Luft- und Raumfahrt forschen, die Bundeswehr an Schulen und Hochschulen >politische Bildung< betreiben lassen und in ihren Darstellungen der Geschichte des deutschen Faschismus und Militarismus nur noch Opfer präsentieren, keine Täter.
 
Wir wollen der Logik des Krieges die Logik des Friedens entgegensetzen. Wir unterstützen Kriegsdienstverweigerer und Deserteure. Wir zeigen auf, wie Militärstandorte und soziale Not zusammenhängen. Wir setzen uns für friedliche Schulen und Hochschulen ein. Wir wenden uns gegen die Auferweckung militaristischer und großmachtchauvinistischer Traditionen der deutschen Vergangenheit. Das tun wir, das Rostocker Friedensbündnis, mittlerweile seit 10 Jahren und das wollen wir heute auch feiern.
 
Kommt am 1. September, seid dabei und macht mit! Gemeinsam in die nächsten 10 Jahre, in denen man mit uns zu rechnen hat!
 
Rostocker Friedensbündnis
DFG-VK-Regionalgruppe Mittleres Mecklenburg
 
 
Unser Weltfriedenstag zum Mitmachen:
 
Ab 9.30 Uhr Infostände auf dem Rostocker Uniplatz
 
14 Uhr dort Kundgebung
 
16 Uhr von dort Fahrraddemonstration zur Rede von Sahra Wagenknecht auf Friedenskundgebung der Partei DIE LINKE. in Lütten Klein
 
19.30 Uhr Eröffnung einer Ausstellung mit Friedenstransparenten und Präsentation zum Thema >10 Jahre Rostocker Friedensbündnis< im Peter-Weiss-Haus
 
20 Uhr dort Film- und Diskussionsveranstaltung >Als Soldaten Mörder wurden. Die deutsche Wehrmacht in Weißrussland< mit Hannes Heer, Historiker und Autor der Ausstellung >Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944<