Gegen Krieg und militaristisches Denken, gegen die Zerstörung von Mensch und Natur für Profitinteressen!
2011 ist das Jahr eines neuen Krieges. Ein Land in einer Region voller sozialer Umbrüche wird mit militärischer Gewalt unter dem Segen der UNO zu einem „failed state“ („gescheiterter Staat“) gemacht, mit dem man in der Folge hofft, nach Belieben umspringen zu können. Die offizielle Bundesrepublik hat einer offenen Kriegsteilnahme eine zaghafte Absage erteilt. Zwar hat sie diese schnell wieder ausgeglichen: durch die Bereitstellung von Infrastruktur, die Aufstockung ihres Kontingents in Afghanistan, die Einladung zum NATO-Außenministertreffen nach Berlin und Rufe nach Einsatz der EU-Battlegroups. Trotzdem war der Aufschrei groß. Die Mehrheit der politischen Kräfte schreit nach Krieg. Was im Jugoslawienkrieg, mit Afghanistan und Irak erst allmählich ins Bewusstsein rückte - dass Krieg wieder ein allgemein akzeptiertes Mittel der Politik werden könnte - , scheint durchgesetzt. Das Streben nach Profiten, nach Verfügung über Rohstoffe und Kontrolle über fremde Weltregionen geht heute wieder über Leichen.
Über zivile Alternativen wird kaum noch ernsthaft nachgedacht, weder im Großen noch im Kleinen. Was bewegt in diesen Wochen eine Stadt wie Rostock, mit der geplanten Rekonstruktion des Kröpeliner-Tor-Vorplatzes Bauten in militärischen Traditionen wieder zu errichten? Warum hat sie bereits mit der Rekonstruktion des Kanonsbergs einen solchen Aufwand betrieben? Warum will sie nicht mit friedlichen Traditionen für sich werben? Fürchtet sie, dadurch kein attraktiver Wirtschaftsstandort zu sein? Wo ist die Erinnerung an die Ostseewoche, welche Rolle spielt der Pazifist Albert Einstein, der immerhin in Rostock die Ehrendoktorwürde erhielt, welchen Platz soll in Zukunft antifaschistisches Engagement gestern und heute im öffentlichen Bewusstsein der Stadt einnehmen?
Für die Umgestaltung des Kröpeliner Tores sollen Bäume fallen. Der Ausbau des Atommülllagers bei Lubmin und die Transporte dahin tragen eine noch viel größere Bedrohung in sich. Fukushima zeigt uns in diesen Tagen, wie man ganze Landstriche weit über Menschenalter hinweg unbewohnbar macht. Für uns steht dieses Lager und das Material, das dort angeliefert wird, auch immer im Zusammenhang mit atomaren Waffen. Beide fußen auf derselben Technologie, beide bedingen sich in ihrer Weiterentwicklung gegenseitig. Japan hat die erste atomare Katastrophe der Welt im Krieg erfahren, jetzt bringt ihm sein profitgieriges Kapital mitten im Frieden eine zweite bei. In der Eifel lagern als Objekte so genannter nuklearer Teilhabe im Rahmen der NATO Atomwaffen und bunkerbrechende Taurus-Marschflugkörper. Beim Blick auf Lubmin sind uns alle diese Orte sehr nah.
Weitere Informationen zu diesen Themen gibt es auf dem Ostermarsch: in Redebeiträgen, Diskussionen und Lesematerial.
Wir rufen auf: Kommt zum Rostocker Ostermarsch 2011!
Ostersonnabend, 23. April, 11.00 Uhr:
Kundgebung auf dem Doberaner Platz, anschließend
Demonstrationszug zum Kröpeliner Tor und zum Kanonsberg, dort Abschlusskundgebung.
Wir weisen auch auf die Fahrradaktionen hin, die zu Ostern im Land stattfinden:
„Auf Achse für Menschlichkeit und Frieden, gegen Neofaschismus!“ von Sachsenhausen nach Schwerin, 20.-23. April -
Anti-Atom-Treck zum 25. Jahrestag von Tschernobyl von Schwerin nach Greifswald und Lubmin, 22.-25. April –
Wir sind dort dabei und rufen auch unsere Ostermarschteilnehmer zum Mitmachen auf!
Gegen Krieg!
Gegen Faschismus!
Gegen militaristisches Denken!
Atomkraftwerke abschalten, Atomwaffen verschrotten!
Für eine lebenswerte friedliche und solidarische Welt!
Rostocker Friedensbündnis
Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Gruppe Mittleres Mecklenburg